Auch nach dieser Saison heißt es bei Damen 1: >>>Abschied nehmen<<<

14.05.2022 | Volleyball Allgemein
Auch nach dieser Saison heißt es bei Damen 1: >>>Abschied nehmen<<<

Speller Crew geht vielköpfig von Bord
Mit tosendem Rückenwind und geschickt gesetzten Segeln gelang uns ein furioser Schlussspurt im Saisonfinale. Gleich drei Spiele konnten zuletzt in Folge gewonnen werden, so dass wir uns mit einem Kraftakt noch auf Platz 4 in der Schlusstabelle hochkatapultieren konnten. Mit dem zufriedenstellenden Saisonergebnis machten wir nun bei der Saisonabschlussfeier den Deckel auf die abgelaufene Saison und lassen das Flaggschiff der Volleyballabteilung eine Weile vertäut im Hafen ruhen...
...dies aber nicht untätig. Denn ein Großteil der Crew geht nun von Bord und wird zur kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. „Dass irgendwann ein Bruch kommt, das war klar. Viele Spielerinnen des Teams haben so viele Jahre (nicht nur für Spelle) Volleyball gespielt. Gerade die nun abgelaufene Saison war sehr anstrengend durch den kleinen Kader, Verletzungen, den plötzlichen Abgang während der Saison, Erkrankungen, usw. Alle haben sich unheimlich aufgerieben und alles gegeben. Vor allem aber die fehlende Planungssicherheit und das ständige Verschieben von Spieltagen hat viele mürbe und müde gemacht. Das Privatleben ist da ganz weit in den Hintergrund gerückt. Aber auch im Training selbst war kaum etwas planbar. Wir haben das Beste daraus gemacht, denke ich“, resümiert Coach Stefan Jäger.
Mit Luisa Berger, Zuzana Buchlova, Franziska Egbers, Sarah Feldkämper, Katharina Gröne, Lisa Jürgensmeier, Lina Köster, Maren Kreuzeberg, Eva Oldhaus und Nicole Poll werden gleich 10 Spielerinnen aufhören, bzw. nicht wieder einsteigen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: neben der allgemeinen „Volleyballmüdigkeit“ sind Spielerinnen weggezogen, stand und steht die Familienplanung im Vordergrund, wird sich auf die berufliche Laufbahn konzentriert und gesundheitliche Beschwerden auskuriert. Aber auch das Privat- und Familienleben, Reisen und Terminfreiheit werden für die nächste Saison wieder gegen Trikot und Knieschoner zurückgetauscht. „Ich kann alle Beweggründe verstehen und akzeptiere die Absagen selbstverständlich. Für die Mannschaft, den Verein und auch mich als Trainer bedaure ich dennoch jede einzelne Absage und hätte mich über die eine oder andere weitere Zusage gefreut, um den Übergang behutsamer zu gestalten“, so Jäger, der Spelle zwei weitere Jahre seine Zusage bereits Ende Dezember gegeben hatte. „Aber so ein radikaler Cut birgt auch große Chancen. Seit meiner Tätigkeit in Spelle habe ich immer alle Türen geöffnet, so dass frühzeitig Spielerinnen an höhere Aufgaben herangeführt werden konnten. Das wird sich nun bedingt und ein bis zwei Jahre zu früh auszahlen (müssen). Zudem bleiben uns mit Chrissi Witschen, Maren Rekers, Tina Scheepers, Pauline Greiwe und Jana Holtel gestandene Regionalligaspielerinnen erhalten, die den neuen Kern bilden und deutlich mehr Verantwortung übernehmen werden. Ich danke allen Spielerinnen sehr für ihr riesiges Engagement, die hervorragende Mitentwicklung der Abteilung und des Teams und den unbändigen Team- und Kampfgeist in jeglicher Hinsicht, als auch das mir entgegengebrachte Vertrauen. Jeder einzelnen Spielerin wünsche ich alles erdenklich Gute auf dem weiteren (Lebens)Weg.“
Nun heißt es für die Verantwortlichen Ärmel hochkrempeln, Gespräche führen und Neues kreieren, damit auch in der kommenden Saison wieder hochklassiger Regionalligavolleyball vor den „geilsten Fans der Welt“ in Spelle geboten werden kann.

Weitere News