Hanjo Vocks im Interview...

12.07.2020 | Allgemein
Hanjo Vocks im Interview...

Hanjo, wie habt ihr die Zeit während der Corona Phase genutzt? Hatten die Spieler „online Training“ um fit zu bleiben, oder welche Lösung habt ihr gefunden?

 

Nein, ein Online-Training, wie man es teilweise bei den Profi-Teams gesehen hat, haben wir nicht gemacht. Wir haben aber stattdessen den Spielern einen groben Rahmen mit Trainingsinhalten vorgegeben, den sie eigenständig abarbeiten sollten. Die Ausgestaltung lag in der Hand der Spieler. Ich finde, dass es wichtig ist, Spaß am Training zu haben. Das gilt, denke ich, für Fußballer noch mehr als für andere Sportler wie z. B. Leichtathleten. Mit reinem Lauf- und Krafttraining wäre die Motivation schnell im Keller gewesen. Aber die Jungs haben sich wirklich gut verhalten. Ich bin sehr zufrieden.

 

Seit wann könnt ihr wieder auf dem Platz trainieren und wie sieht das bisherige Training aus?

 

Wir haben direkt mit dem Teamtraining begonnen, als es erlaubt wurde. Das „Corona-Training“ ohne Zweikämpfe und Fußballspiele war schon sehr herausfordernd für Spieler und Trainerteam. Ich glaube aber, dass wir das Beste aus der Situation gemacht haben. Wir haben im Technikbereich einiges trainiert, viele (längere) Sprints gemacht und auch immer wieder Wettkämpfe – gerade beim Torschuss – eingebaut. Trotz der Vorgaben, die wir hundertprozentig umgesetzt haben, haben wir konzentriert, aber auch mit viel Spaß gearbeitet. Das zeigt sich jetzt auch in den Spielformen im Training, die ja wieder erlaubt sind.

 

Wie plant ihr die Vorbereitung auf die neue Saison, gibt es Auflagen die „normales Training“ erschweren?

 

Nein, die einzigen Einschränkungen betreffen die Kader für die Testspiele, da wir nur mit 15 Spielern antreten dürfen. Aber auch das ist letztlich kein Problem, da wir relativ viele Tests vereinbart haben. Diejenigen, die dann mal nicht im Spielkader sind, trainieren stattdessen und spielen beim nächsten Test länger.

 

 

Es gibt einige Neuzugänge. Ein paar davon kennst du bereits aus deiner Zeit beim JLZ Emsland.

Freust du dich auf die Jungs und glaubst du sie können die Mannschaft noch stärker machen?

 

Natürlich freue ich mich auf die Jungs! Wir haben sie ja auch nicht nur nach sportlichen Kriterien ausgewählt. Uns war und ist sehr, sehr wichtig, dass sie auch charakterlich in die Mannschaft passen und vor allem auch einen großen Ehrgeiz haben, persönlich, aber vor allem natürlich mit der Mannschaft etwas zu erreichen.

 

Stehen dir alle Spieler zur Verfügung, oder gibt es aktuell verletzte oder angeschlagene Spieler zu beklagen?

 

Es gibt immer mal wieder kleinere Verletzungen, aber aufgrund des guten Fitnesszustands der Spieler, können wir sie auch ohne Probleme schonen und die Verletzungen auskurieren lassen. Im Moment stehen uns alle Spieler zur Verfügung, nachdem auch Timo Nichau nach längerer Verletzung wieder ins Training eingestiegen ist. Eine solche Situation hatte ich in Spelle noch nie.

 

 

Der Kader umfasst 19 Feldspieler und 3 Torwarte. Siehst du noch Bedarf einen oder mehrere Spieler zu holen? Wenn ja, auf welchen Positionen?

 

Nein, unsere Kaderplanung ist erstmal abgeschlossen. Man sollte niemals „nie“ sagen, weswegen wir – auch perspektivisch – die Augen offenhalten. Aber nach den zahlreichen Abgängen während und nach der letzten Saison mussten wir natürlich personell nachrüsten. Ich denke, dass wir sehr interessante Spieler geholt haben, die uns kurz- oder mittelfristig weiterhelfen werden.

Mattis Niemann gehörte ja schon in der letzten Saison zum Kader und trainiert trotz seines jungen Alters schon drei Jahre mit der Ersten. Anton Popov aus der eigenen U19 und „Mitch“ Bünker vom SV Listrup sind ebenfalls schon seit über einem halben Jahr im Training bei uns. Neu hinzukommen außerdem Patrick Siemer vom MTV Wolfenbüttel und Leon Dosquet aus der U23 des SV Meppen. Beide habe ich in meiner Zeit im JLZ Emsland trainiert und weiß daher, was sie mitbringen.

Mit diesen Spielern sind wir vor allem variabler aufgestellt und werden auch verschiedene Systeme spielen können.

 

Spricht man im Verein schon über neue Saisonziele für die kommende Spielzeit?

Was hast du dir als Trainer vielleicht auch vorgenommen/als Ziel gesteckt?

 

Ich halte es für sehr schwierig, in der Oberliga Niedersachsen ein Saisonziel vor Saisonbeginn auszugeben, weil man nicht genau weiß, wie sich andere Mannschaften verstärken oder ob es bei ihnen viele oder schwerwiegende Abgänge gibt. Deswegen konzentrieren wir uns in Spelle tatsächlich nur auf unsere Mannschaft, deren Entwicklung und die Entwicklung der einzelnen Spieler. Natürlich wollen wir den Einzug in den DFB-Pokal schaffen, auch in der neuen Pokal-Saison möglichst weit kommen und in der Liga in die Aufstiegsrunde einziehen. Alles Weitere wird man dann sehen. Ich hoffe, dass wir im Vergleich zur letzten Saison etwas mehr Glück, aber vor allem auch eine größere „Reife“ in den Spielen zeigen. Wir haben viele Niederlagen gehabt, in fast allen dieser Spiele aber auch die Möglichkeit, sie für uns zu entscheiden, wenn wir nur eine etwas bessere Chancenverwertung gehabt hätten oder auch krasse individuelle Fehler vermieden hätten. Das bedeutet für mich, dass wir genügend Potenzial für mehr Siege und dadurch auch einen besseren Tabellenplatz gehabt hätten. Trotzdem lügt die Tabelle nicht und wir müssen uns eben in diesen Bereichen steigern, wenn wir mehr als Platz 5 erreichen wollen. Aber wie gesagt: Wir sind auch nicht alleine in der Liga und andere Mannschaften wie z. B. der VfL Oldenburg, der Heeslinger SC oder auch Germania Egestorf-Langreder haben große Ziele für die nächste Saison.

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