Gänsehautmomente beim emotionalen Abschied von drei Speller Fußball-Legenden

Nach dem Abpfiff der Partie gegen den SV Meppen II wurde es noch einmal hoch emotional im Getränke Hoffmann Stadion. Dass sich gleich drei gestandene Spieler, die mindestens je neun Jahre beim SC Spelle-Venhaus aktiv waren, verabschiedeten, zeigte Wirkung: Bei den Zuschauern sowie beim dienstältesteten Spieler Christoph Ahrens, beim KapitänTorben Stegemann, der eine Träne wegwischte, und Jannik Landwehr. Der Sportliche Leiter Markus Schütte erklärte das Trio zur Fußball-Legenden des SCSV.
Schütte und der Vorsitzende der Fußballabteilung, Jürgen Wesenberg, verabschiedeten zudem noch Christian Düker und Timo Nichau. Wesenberg dankte insbesondere den vielen ehrenamtlichen Helfern des SCSV für die Unterstützung sowie den Betreuern und Physios der ersten Mannschaft.
Trio hinterlässt Spuren
Stegemann kam 2013 aus der Jugend von Preußen Münster zum SCSV, Ahrens als A-Junior schon 2010, Landwehr 2016 im zweiten Herrenjahr. Sie hinterlassen deutliche Spuren im Verein und stehen für die interne Kultur, die als vorbildlich familiär gilt. Der aus Schapen stammende Ahrens hat drei Aufstiege von der Landesliga bis in die Regionalliga mitgemacht. „Du bist genau den richtigen Weg gegangen“, stellte Schütte fest.
„Viele gute Freunde gefunden“
„Ich habe beim SCSV viele gute Freunde gefunden“, erklärte „Ahri“ übereinstimmend mit seinen beiden Mitstreitern, die jetzt ebenfalls den Verein verlassen. Er betonte, der Club sei einfach souverän geführt, mache keine verrückten oder unvernünftigen Sachen. „Deswegen habe ich mich hier immer wohlgefühlt.“
Komisches Gefühl bei der Ankunft
Der 31-jährige schnelle Außenbahnspieler bekannte, er habe vor der Ankunft zum Spiel ein komisches Gefühl bekommen. „Bei Auswechslung habe ich gemerkt, dass es mein letztes Heimspiel ist.“ Der donnernde Beifall habe gut getan. „Da weiß man, was man sich in den Jahren erarbeitet hat.“
„Das ist phänomenal“
Ahrens und Stegemann hatten ihren gemeinsamen zwölf Jahren nur vier Trainer beim SCSV: Siggi Wolters, Sebastian Röttger, Hanjo Vocks und Tobias Harink. „Du hast immer alles gegeben. Was du in den letzten Jahren für den Verein geleistet hast, ist phänomenal“, lobte Schütte den Kapitän, bei dem immer 100 Prozent Leistung persönliche Vorgabe ist.
„Torben unsere ewige Nr. 1“
Der Mittelfeldspieler hatte zum Abschied einen Fanclub mitgebracht. „Torben unsere ewige Nr. 1. Wir sind so stolz auf dich“, plakatierten seine Anhänger, was auch die Vereinsmitglieder fühlten. Als der Spieler in Spelle anfing, war er gerade 18 Jahre alt. Jetzt ist er 30. „Diese Zeit ist für die persönliche Entwickung nicht unwichtig. Ich möchte danke sagen. Der SCSV hat viel dazu beigetragen, dass ich die Person geworden bin, die ich heute bin.“
„Landwehr ein überragender Typ“
Landwehr kam von Twente Enschede zum SCSV. Er war Jugendnationalspieler. „Ohne Knieverletzung wäre er nie nach Spelle gekommen“, meinte Schütte. „Ein ganz wichtiger Spieler, ein überragender Typ.“ „Jala“ kümmert sich künftig im Speller Trainerteam mit um die Fitness.
„Spelle das Beste, was mir passieren konnte“
Der 29-jährige Mittelfeldspieler erklärte, Spelle sei das Beste, was ihm im Fußballerleben passieren konnte. Er sei sehr dankbar, dass Vocks und Schütte ihm nach dem zweiten Kreuzbandriss weiter vertraut hätten. „Ich hoffe, dass ich ein bisschen zurückgezahlt habe.“ Der lautstarke Beifall bewies, dass ihm das gelungen ist.
SCSV hätte Düker gern gehalten
Christian Düker geht nach nur einer Saison. Für den Abwehrspieler wurde die Doppelbelastung aus Arbeit und höherklassigem Fußball zu hoch. „Er ist als Typ überragend. Wir hätten gern mit ihm weitergemacht“, sagte Schütte.
Rund 120 Pflichtspiele für die Erste
Offiziell verabschiedet wurde Timo Nichau, der bereits in der Winterpause zum SV Holthausen Biene gewechselt ist. Schütte wünschte dem Filigrantechniker alles Gute. „Vielleicht sehen wir uns in der nächsten Saison in der Oberliga wieder.“ Nichau kam 2016 im ersten A-Junioren-Jahr zum SCSV. Für die erste Mannschaft absolvierte er gut 120 Pflichtspiele.
Gänsehautmoment zum Abschluss
Zum passenden Finale der Verabschiedungen sahen sich Landwehr, Stegemann und Ahrens mit den Zuschauern auf der Videoleinwand Fotos aus ihrer Zeit beim SCSV an, die Christoph Schulte zusammengestellt hatte. Dazu lief der Song „Komet“ von Udo Lindenberg & Apache 207 in Anlehnung an die Choreografie der Speller Fans beim Regionalliga-Spiel in Meppen vor gut einem Jahr. Ein Gänsehautmoment, der Erinnerungen weckte.
Wiedersehen mit 32 ehemaligen Wegbegleitern „Wahnsinn“
Überragend fanden Ahrens, Stegemann und Landwehr auch das Wiedersehen mit 32 ehemaligen Wegbegleitern, die vor dem Anpfiff Spalier standen. „Damit habe ich nie mit gerechnet, Wahnsinn“, war Ahrens begeistert von der Aktion, die Markus Schütte organisiert hat. „Die Drei haben alles für den SCSV gegeben. Das ist heute nicht selbstverständlich. Wie ihr den Club präsentiert habt, das ist einmalig. Deswegen seid ihr Legenden des SCSV“, erklärte der Sportliche Leiter.