Irre Regionalliga-Premiere: Spelle feiert trotz 0:2-Rückstands ersten Sieg

War das eine Regionalliga-Premiere! Im Aufsteigerduell setzte sich der SC Spelle-Venhaus nach einem 0:2-Rückstand mit einem energischen Schlussspurt vor 1046 Zuschauern mit 3:2 (0:1) gegen den Eimsbütteler TV durch.

Die Speller Niederlage schien nach 50 Minuten bereits besiegelt. Aber nach mäßiger erster Halbzeit steigerte sich der Gastgeber und gewann sein erstes Spiel in der vierten Liga mit 3:2. Fans und Mannschaft feierten ausgelassen.

Zwei Neue in der Start-Elf

Die Gastgeber, der mit Janik Jesgarzewski und Jip Kemna zwei Neuzugänge in der Startelf aufgeboten hatte, begannen hypernervös, brauchten einige Anlaufzeit in der neuen Umgebung in der vierten Liga. Nach einem frühen Fehlpass im Aufbau gab es die erste Ecke für Eimsbüttel. Die kam gefährlich vor das SCSV-Tor, aber der junge Mattis Niemann, der den Vorzug vor Routinier Bernd Lichtenstein bekommen hatte, hatte aufgepasst und klärte.

Spelle verliert viele Bälle

Eimsbüttel setzte mit variablem Spiel auf seine schnellen Offensivkräfte. Spelle baute in der Vorwärtsbewegung auf lange Bälle, die oft postwendend zurückkamen. Aber nach zehn Minuten fand der SCSV etwas besser ins Spiel, auch wenn der Gast weiter mehr Anteile hatte. Steffen Wranik holte die erste Ecke für den Gastgeber heraus und war auch am gefährlichen Konter beteiligt. Doch sein Zuspiel vom linken Flügel in die Mitte fand keinen Abnehmer.

Schrecksekunde nach 25 Minuten

Schecksekunde nach 25 Minuten für die Emsländer. Der Ball trudelte zwischen den Pfosten gefährlich nah an der Torlinie, landete im Netz. Aber der Unparteiische Luca Sambill erkannte ein Handspiel. Durchatmen. Es blieb beim 0:0. Aber nur kurze Zeit.

0:1 in der 27. Minute

Nach dem nächsten ETV-Angriff war Spelle fällig. Maurice Osei Boakye nahm einen Ball im Strafraum an und schob ihn an Niemann vorbei in die Maschen des Speller Gehäuses. Der 18-Jährige erzielte das erste Regionalliga-Tor für die Hanseaten, die beweglicher und flexibler wirkten. Stadionsprecher Kevin Surmann musste den ersten Gegentreffer der Speller verkünden.

Elpermann angeschlagen

Die Fans feuerten die Speller an, doch die Emsländer kamen kaum gefährlich nach vorn. So blieb es beim 0:1 zur Pause. Zuvor musste Trainer Hanjo Vocks bereits wechseln. Für den angeschlagenen Jan-Hubert Elpermann rückte Marcel Ruschmeier in die Innenverteidigung.

Doppelwechsel zur Pause

In der Pause folgte eun Doppelwechsel der Gastgeber, die noch auf ihren Kapitän Torben Stegemann verzichten musste, weil sie kein Risiko eingehen wollen. Es kamen Christoph Ahrens und Timo Nichau für Anton Popov und Steffen Wranik. Ahrens führte sich mit einem wuchtigen Angriff über die rechte Seite ein. Fast im Gegenzug musste Jesgarzewski in höchster Not direkt auf der Torlinie klären. Kurz danach gelang Finn Schütt (50.) das 2:0 für die Gäste. Ein Schuss nach einer Ecke. Ein herber Rückschlag bei der geplanten Aufholjagd.

Nichau schießt erstes Speller Regionalliga-Tor

Aber Spelle setzte nach. Tom Winnemöller rückte für Artem Popov ins Team. Der Gastgeber kam häufiger nach vorn, verfügte über Gelegenheiten. Ein Treffer von Kemna wurde nicht anerkannt. Der Niederländer soll aus einer Abseitsposition getroffen haben. Doch sieben Minuten später sorgte Nichau für Aufbruchstimmung. Er erzielte das erste Speller Tor in der Regionalliga.

Oswald und Kemna treffen

Für Defensivspieler Ruschmeier kam Niklas Oswald. Die Zuschauer hatten den Torschrei nach einem weiteren Abschluss von Nichau schon auf den Lippen. Doch den Treffer besorgte der eingewechselte Oswald. Und Kemna machte mit einem Kopfball das Speller Glück perfekt. Er traf zum 3:2. Die SCSV-Fans feierten ausgelassen.  Einen besseren und dramatischeren Einstand hätten sie sich kaum wünschen können.

Sonntag in Norderstedt

Am nächsten Sonntag muss der SCSV zum nächsten Regionalliga-Punktspiel vor den Toren Hamburgs antreten. Gastgeber ist um 14 Uhr der FC Eintracht Norderstedt.

SC Spelle-Venhaus - Eimsbütteler TV 3:2 (0:1)

SC Spelle-Venhaus: Niemann - Jesgarzewski, Dosquet, Elpermann (41. Ruschmeier/72.Oswald ), Lenz - Landwehr - Artem Popov (63. Winnemöller), Anton Popov (46. Nichau), Elfert, Wranik (46. Ahrens) - Kemna

Eimsbütteler TV: Weber - Lucht, Yildiz (81. Karim Mohamed), Yago - Schütt, Lenz (79. Karim Mohamed- Hölscher (87. Leptien), Tewolde - T. Boakye, (71. Akyol), Bär - M. Boakye

Tore: 0:1 Maurice Osei Boakye (27.), 0:2 Finn Schütt (50.), 1:2 Timo Nichau (72.), 2:2 Niklas Oswald (78.), 3:2 Jip Kemna (85.)

Schiedsrichter: Luca Sambill (VfB Lübeck)

Zuschauer: 1046 im Getränke Hoffmann Stadion

Fotos: Christoph Schulte