Spelle freut sich auf die „Herausforderung in Delmenhorst“
„Das ist ein richtiges Brett“, weiß Tobias Harink. Der SC Spelle-Venhaus tritt am Samstag ab 14 Uhr bei Atlas Delmenhorst im Stadion am Düsternort an. Der Gastgeber zählt für den Trainer des SCSV zu den Favoriten in der Fußball-Oberliga.
Die Emsländer haben etwas mehr Zeit als sonst gebraucht, um die unnötige 0:1-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig II zu verarbeiten. Sie ließen noch mehr Torchancen liegen als beim 0:2 im Niedersachsenpokal gegen den Heeslinger SC. Das ist für Harink weniger eine Frage der Technik als eine Kopfsache. Das Thema Chancenverwertung wurde natürlich angesprochen. Aber zwei Stunden nur Torschusstraining waren keine Option. Offensivabläufe und Torschüsse waren Inhalte von kleinen Spielformen. Mit diesem Willen und Ehrgeiz soll die Umsetzung auch bei den Pflichtspielen gelingen.
"Manchmal zu ungeduldig"
Verbessern will der SCSV auch sein Abwehrverhalten. Das Braunschweiger Tor war Folge einer Fehlerkette vom Ballverlust bis zum Abschluss. „Wir sind manchmal zu ungeduldig“, erkennt der Coach noch unkontrollierte Momente. Die eigene Erwartungshaltung sei hoch. Dabei sei es wichtig, geduldig weiterzuspielen.
Trio meldet sich zurück
„Wir wollen unser Spiel vorn und hinten verbessern“, nennt Harink das kurzfristige Ziel und freut sich auf die „Herausforderung in Delmenhorst“. Die personelle Situation hat sich verbessert: Tom Winnemöller, Artem Popov und Jan Popov sind wieder imTraining. Es ist noch nicht klar, ob es Samstag schon zu einem Ensatz reicht. Somit fehlen noch Niklas Oswald und Elias Leferink. Ärgerlich, dass diese Woche gleich zwei Trainingseinheiten wegen Gewitter abgebrochen werden mussten.
Atlas in der Vorsaison Dritter
Die Delmenhorster, die in der damals drittklassigen Oberliga und Regionalliga schon gegen den SV Meppen und den VfL Herzlake spielten, starteten nach Insolvenz und späterer Neugründung in der 1. Kreisklasse durch, spielten von 2020 bis 2023 in der inzwischen viertklassigen Regionalliga. Der Club aus der 82.000-Einwohner-Stadt vor den Toren Bremens bleibt ambitioniert, belegte vergangene Saison den dritten Tabellenplatz hinter Kickers Emden und dem TuS Bersenbrück.
5:1 gegen Rehden lässt aufhorchen
Am ersten Spieltag der aktuellen Serie ließ die Mannschaft von Trainer Dominik Schmidt, der für Werder Bremen und Eintracht Frankfurt zwölfmal in der Bundesliga auflief und für Holstein Kiel 84 Zweiltga-Partien absolvierte, aufhorchen. Sie setzte sich gegen den BSV Rehden 5:1 durch. Die Neuzugänge Sinan Brüning (2/Energie Cottbus, U19) und Marcel Marquard (Rotenburger SV) steuerten vor 710 Zuschauern drei Treffer bei. Dem 4:2 nach 0:2-Rückstand im Niedersachsenpokal beim MTV Eintracht Celle folgte beim Punktspiel in Celle eine 2:3-Niederlage.
"Kleiner Transfercoup"
Als kleinen Transfercoup unmittelbar vor dem Saisonstart feierte Delmenhorst die Verpflichtung von Tobias Fagerström. Der 24-jährige Offensivspieler, der beim Hamburger SV ausgebildet wurde, kommt vom finnischen Erstligisten Ekenäs IF. Zu den weiteren Neuen zählen auch Josip Tomic (BSV Rehden), Mats Kaiser (Bremer SV) und Mohammed Kneschka Sultani (SSV Jeddeloh). Allerdings hat Atlas mit Phil Gysbers (SV Meppen II), Philipp Johan Eggert (FC Verden 04), Ousman Touray, Yunus Kerem Saric, Shamsu Mansaray (alls FSV Schöningen) und Kilian Sanden (VfL Oldenburg) mehrere Spieler an Liga-Rivalen abgegeben.