Spelle-Gegner Kilia Kiel feiert einen steilen Aufstieg
Duell der Aufsteiger in der Regionalliga Nord. Niedersachsenmeister SC Spelle-Venhaus, der sich direkt für die vierte Liga qualifiziert hat, erwartet am Sonntag um 15 Uhr im heimischen Getränke Hoffmann Stadion den Schleswig-Holstein-Meister FC Kilia Kiel, der den Sprung über die Aufstiegsrunde hinter dem Eimsbütteler TV geschafft hat.
Die Kieler weisen nach acht Spieltagen bereits sechs Zähler auf. Sie haben zwar wie der SCSV nur ein Spiel gewonnen, aber zudem dreimal je einen Punkt bei Unentschieden verbucht. Kiel setzte sich im Heimspiel gegen 2:1 (0:1) gegen Eimsbüttel durch, Spelle siegte am ersten Spieltag gegen denselben Gegner 3:2 nach 0:2-Rückstand.
Kilia mit einem Sieg und drei Remis
Während die Emsländer in einigen Begegnungen ganz nah dran waren am Punkt, aber leer ausgingen, erreichte Kilia Kiel Zähler beim Bremer SV (1:1), beim SSV Jeddeloh (2:2) und beim FC St. Pauli II (2:2). Eine klare 0:4-Niederlage kassierte das Team von der Förde nur beim VfB Oldenburg (0:4).
2013/14 noch in der Kreisliga
Der FC Kilia Kiel ist einer der ältesten Fußballclubs im nördlichsten Bundesland. Er wurde schon 1902 gegründet. 2013/14 spielte er noch auf Kreisebene, 2015 gelang der Durchmarsch in die Schleswig-Holstein Liga. Es folgten zwei Abstiege. Mit Titeln in der Verbandsliga Ost (2020), der Landesliga Schleswig-Holstein Mitte (2022) und der Oberliga Schleswig-Holstein (2023, Torverhältnis 125:25) führte der Weg in die Regionalliga. Die Saison 2020/21 wurde wegen Corona abgebrochen. Ein kometenhafter Aufstieg.
Mini-Etat wie der SCSV
In der Regionalliga planen die Kieler mit einen „Mini-Etat“, der wie der des SCSV bei 200.000 Euro liegen soll, und Spielern vor allem aus der Region. Die meisten Kicker sammelten bereits Erfahrungen beim Nachbarn Holstein Kiel, auch in der U23 der Störche. Ex-Holstein-Zweitligaspieler (89 Spiele, 19 Tore) Harry Witt ist jetzt Sportchef bei Kilia, Vorsitzender Volker Roese war einst Manager beim Nachbarn.
Auch Trainer Nicola Soranno kommt von Holstein
Bei den Störchen war auch der akribisch arbeitende Coach Nicola Soranno engagiert. Er schaffte 2018 unter Ole Werner als Co-Trainer den Regionalliga-Aufstieg mit Holsteins U23. Seit 2021 ist er für Kilia tätig und profitiert von alten Verbindungen.
Erfahrenes Duo aus Flensburg
Im Sommer kamen Christopher Kramer und Kevin Schulz von Weiche Flensburg, auch sie kickten schon für Holstein Kiel. Kramer brachte es bislang auf 287 Regionalliga-Spiele im Norden, Westen und Südwesten sowie 116 Tore! Aktuell führt der Stürmer die Kilia-Torjägerliste mit zwei Treffern an. Der Mittelfeldspieler Schulz absolvierte neben 28 Partien in der 3. Liga (für Holstein Kiel) 282 Begegnungen in der Regionalliga Nord (47 Tore). Die beiden allein verfügen über mehr Regionalliga-Erfahrung als die gesamte Mannschaft des SC Spelle-Venhaus. Linksaußen Felix Niebergall kam von Drochtersen/Assel (101I7).
Noch ein Talent von Holstein geholt
Mit Julius Arlt, Tom Baller und Florian Foit stellen Ex-Holsteiner die zentrale Achse bei Kilia. Rechtzeitig vor dem Schließen des Transferfensters hat der Aufsteiger noch einen weiteren Kieler geholt: den ehemaligen U18-Nationalspieler Ben Opoku Labes.