Spelle glaubt trotz 0:4 an die Chance - Phönix lobt die super Atmosphäre
Das war eine bittere Niederlage gegen den neuen Tabellenführer Phönix Lübeck. Nach dem 0:4 und jetzt sechs sieglosen Punktspielen in Serie bleibt Aufsteiger SC Spelle-Venhaus Schlusslicht, und weist auch die meisten Gegentore auf, nämlich 20.
Die Hälfte davon kassierte die Mannschaft von Trainer Hanjo Vocks allein gegen Lübeck und beim 1:6 gegen den FC St.Pauli II. Doch der Coach und der Sportliche Leiter Markus Schütte sahen auch positive Aktionen.
"Publikum sehr, sehr fair"
Der SCSV heimste aber auch ein dickes Lob von Gästetrainer Christiano Dinalo Adigo ein. „Ein Riesenkompliment an die Verantwortlichen hier: Super Atmosphäre, ein schönes Stadion. Von der Organisation, das ist einfach überragend. Das Publikum war sehr, sehr fair. Das ist nicht immer der Fall gewesen.“ Damit erinnerte der 51-Jährige, der als Spieler auch für Kickers Offenbach aktiv war, indirekt an unsägliche rassistische Außerungen gegen ihn und Teile seiner Mannschaft in Lohne.
Fans feuern Team auch beim 0:4 noch an
In Spelle dürfte sich der ehemalige Nationalspieler von Benin, dass Zuschauer und Fans den Gastgeber sogar beim Rückstand von 0:4 noch aufmuntern und anfeuern. Zur Ergebniskorrektur hat es nicht geholfen.
"Der erste Schuss ist schon wieder drin"
„Das war eine ganz andere Qualität“, lobte Vocks den bärenstarken Gegner, der bei Gluthitze von seiner frühen Führung in der sechsten Minute profitierte. „Du sitzt gerade auf der Bank und denkst nach dem 0:1, der erste Schuss ist schon wieder drin“, meinte Schütte.
Phönix effizient und wuchtig
Auch beim dritten Spiel binnen einer Woche spielten die Lübecker unglaublich wuchtig. Selbst der „Super-Sieg“ im Landespokal beim höherklassigen Nachbarn VfB Lübeck, führte zu keiner Nachlässigkeit. Hinzu kam die Effizienz vor dem gegenerischen Tor vor allem im ersten Durchgang. „Wie ihr die beiden Tore gemacht habt, bei aller Überlegenheit, auch aus nicht allzuviel wirklichen Chancen“, gestand Vocks Adigo, dass er von dieser Klasse beeindruckt sei.
„Dass es 0:4 ausgeht, das ist frustrierend"
Der 43-jährige Pädagoge hatte gehofft, dass sein Team die Partie im zweiten Durchgang noch drehen könnte. „Wir wollten alles versuchen, weil wir mit dem Anschlusstreffer sofort wieder im Spiel gewesen wären. Wir sind gut aus der Pause gekommen, leisten uns im Aufbauspiel einen Fehlpass. Der fliegt uns durch die Qualität der Lübecker um die Ohren“, erklärt der Coach das 0:3. „Dass es 0:4 ausgeht, das ist frustrierend, weil es ein hohes Ergebnis ist.“
Vocks sah auch gute Passagen und Aktionen
Vocks betonte wie später Schütte, dass er an die Speller Chance auf den Klassenerhalt glaubt. „Dafür müssen wir irgendwann anfangen weiter zu punkten. Das wird bei Holstein Kiel II schwierig. Aber ich hoffe, dass wir danach die Spiele bekommen, in denen wir punkten können.“ So bitter und verdient das 0:4 sei, „habe ich trotzdem gute Passagen meiner Mannschaft gesehen, auch gute Aktionen einzelner Spielern, die noch nicht viel Regionalliga gespielt haben, heute vielleicht ihren dritten Einsatz hatten. Ich möchte nicht immer alles schwarz und weiß sehen. Da gibt es viele Grautöne in der Mitte.“
Hyseni im Gespräch mit Jesgarzewski
Für den Ex-Meppener Haris Hyseni, der das 1:0 für Phönix schoss, „war das Spiel klar. Natürlich hatte auch Spelle zwei, drei Chancen, hat sie aber nicht genutzt. Dafür haben wir es gemacht.“ Bei seinem Treffer habe er gut gestanden, die Flanke sei top gewesen. „Ich muss ihn reinmachen. Das war der Weg zum Sieg, das freut mich.“ Von einem vorgezogenen Geburtstagsgeschenk, wollte der Kapitän, der Donnerstag 31 Jahre alt wird, nichts wissen. „Wir haben uns voll auf das Spiel konzentriert.“ Nach der Partie unterhielt er sich mit Spelles Rechtsverteidiger Jank Jesgarzweski, mit dem er beim SV Meppen gespielt hat. Er habe zu weiteren Ex-Mitspielern Kontakt, wie etwa Steffen Puttkammer oder Markus Ballmert.