Spelle holt vier verdiente Punkte in vier Tagen
Einen Punkt gewonnen - oder zwei Zähler verloren? Diese Frage stellten sich nach dem 2:2 zwischen dem SC Spelle-Venhaus und dem SV Wilhelmshaven beide Trainer. Henry Hupe und David Jahdadic beantworteten sie nach über 100 Oberliga-Minuten gleich.
Das Ergebnis fühlte sich für Jahdadic an wie verlorene Punkte. Schließlich führte seine Mannschaft bis zur fünften Minute der Nachspielzeit 2:1, kassierte dann den Ausgleich durch Tom Winnemöller. Aber der SVW-Coach wusste nach dem Pfostentreffer der Emsländer Sekunden vor dem Abpfiff: „Da kann der Ball auch reingehen und dann verlierst du sehr unglücklich.“
Osemene vor der Pause raus
Ärgerlich waren für den Tabellenvierten die Karten gegen Onyeka Lucky Osemene. Zuerst sah er Gelb nach einem Zweikampf mit Luca Tersteeg. Nach einem Foul gegen Leon Dosquet folgte Gelbrot. Nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer kurz vor der Pause war Wilhelmshaven in Unterzahl. Und das „gegen so eine gute Mannschaft wie Spelle. Wir wussten die ganze Woche, dass das definitiv kein einfaches Spiel für uns wird.“
Jahdadic: Stolz auf die Jungs
Die Gäste hatten sich so gut wie möglich auch auf den Kunstrasen vorbereitet. Er lobte seine Spieler für den Einsatz: „Die haben wirklich alle, also auch jeder von denen, der reingekommen ist, 120 Prozent auf dem Platz gelassen. Ich bin stolz auf die Jungs.“ Die kamen selbst in Unterzahl noch zu einigen Gelegenheiten und einem Tor.
"Kleinigkeiten fehlten"
In Überzahl verfügte Spelle natürlich über mehr Chancen. „Auch wenn wir erst kurz vor Schluss den Ausgleichstreffer schießen, fühlt sich es auch für uns ein bisschen an, als hätten wir zwei Punkte verloren“, erklärte Hupe. Er hatte schon vor der Pause gute Speller Momente gesehen. Es hätten Kleinigkeiten gefehlt. „Bis zur Box sind wir gut gekommen.“ Doch mit etwas konsequenterem Abschluss wäre sicher ein drittes Tor möglich gewesen. Gerade in der langen Überzahl-Phase.
Hupe: Viele gute Momente erarbeitet
Doch da kassierten die Gastgeber noch einen bitteren Gegentreffer. „Den dürfen wir uns nicht fangen“, wusste der Trainer, der seinem Team ein großes Kompliment machte. „Wir haben auch alles auf dem Platz gelassen, haben uns viele Momente erarbeitet, in denen wir uns leider nicht belohnen, oder in denen auch das ein oder andere Mal das Quäntchen Glück gefehlt hat“, dachte der Coach an den späten Pfostentreffer. „Dementsprechend fühlt sich es gerade nicht ganz so gut an.“
"Wir arbeiten weiter hart"
Denn die Schwarz-Weißen wollten aus den beiden Heimspielen gegen Wetschen, das sie 6:1 gewannen, und Wilhelmshaven unbedingt sechs Punkte holen. „Wir waren aus meiner Sicht ganz nah dran“, erklärte Hupe. Unterm Strich habe der SCSV vier verdiente Punkte geholt, einen davon gegen einen richtig guten Gegner. „Deswegen nehmen wir die positiven Dinge und arbeiten weiter hart.“ Am Sonntag muss der SCSV seine Qualitäten beim Spitzenreiter Hildesheim beweisen.