Spelle nach Punkt in Bremen: Sonderlob für „überragende“ Nachrücker
Unter schwierigen personellen Bedingungen hat der SC Spelle-Venhaus beim 0:0 beim Bremer SV einen wichtigen Auswärtspunkt geholt. Ein Sonderlob gab es von Trainer Hanjo Vocks für die jungen Spieler, die nachgerückt sind, und ihre Aufgabe „überragend“ erfüllt haben. „Wir brauchen jeden Einzelnen“, hatte er schon zu Saisonbeginn betont.
Dazu zählt auf jeden Fall Jonas Tepper. Im Stadion am Panzenberg stand der 21-Jährige, der 2021 vom Nachwuchs des VfL Osnabrück zum SCSV gekommen ist, in der Regionalliga nach fünf Einwechslungen erstmals in der Startformation. Er spielte 90 Minuten durch. Die Freude und der Stolz auf die starke Vorstellung waren nach dem Abpfiff in seinem Gesicht deutlich zu erkennen.
Teppers Startelf-Premiere: Einfach nur sehr geil
Tepper war kurzfristig für Adrian Lenz, der über Oberschenkelbeschwerden klagte, in die Mannschaft gerückt. „Ich war direkt da. Ich habe, glaube ich, eine ganz gute Trainingswoche hinter mir gehabt, habe sowieso auf einen Einsatz von Anfang an gebrannt. Von daher war es einfach nur sehr geil“, strahlte der gebürtige Rheinenser und freute sich, dass Spelle zum zweiten Mal in dieser Saison ohne Gegentor geblieben ist. „Das Lob danach nimmt man natürlich gerne mit. Es ist für das Selbstvertrauen ganz gut.“
Winnemöller rieb sich auf
Für den verletzten Speller Torjäger Jip Kemna stand Tom Winnemöller erstmals in der Start-Elf und rieb sich, oft auf sich allein gestellt, im Sturmzentrum auf. Pech hatte der 21-Jährige bei einem Schuss ans Außennetz. Als er gut eine Viertelstunde vor Ende Richtung Tor zu enteilen drohte, konnte ihn Gegenspieler Jonas Kühl nur per Notbremse stoppen und sah die Rote Karte.
Anton Popov erstmals über 90 Regionalliga-Minuten dabei
Der zentrale Mittelfeldspieler Anton Popov war schon zum dritten Mal von Beginn an dabei, spielte aber erstmals über die volle Distanz. Eine wichtige Erfahrung für den ehrgeizigen 22-Jährigen. Zur Regionalliga-Premiere kam der eingewechselte Sergen Yüksekdag.
Ein Drittel des Kaders ausgefallen
Neben Adrian Lenz fielen in Bremen Marcel Ruschmeier, Torben Stegemann, Jan-Luca Ahillen, Bernd Lichtenstein, Jip Kemna, Artem Popov und Steffen Schepers aus. Lenz, Kemna, Artem Popov und Schepers füllten die Bank, ohne für einen Einsatz zur Verfügung zu stehen. Damit ist die medizinische Abteilung des SCSV diese Woche gefordert.
Emotionaler Landwehr Sonntag gesperrt
Mit Jannik Landwehr muss im nächsten Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr ein Spieler ersetzt werden. Der zentrale defensive Mittelfeldstratege sah beim zehnten Einsatz die fünfte Gelbe Karte und fehlt gegen den TSV Havelse. „Ich bin ein emotionaler Typ. Aber ich bin, glaube ich, auch einer in der Mannschaft, der mit Emotionen vorangehen kann.“ Das hat der 27-Jährige, der bei Twente Enschede ausgebildet wurde, erneut bewiesen. „Dumm nur“, meinte er, dass er jetzt gesperrt ausfalle.
Vocks: Wir wollten einfach etwas mitnehmen
Angesichts der Personalmisere in Bremen zeigte sich Vocks mit dem Punkt „sehr zufrieden“. Er sah ein eher wildes Spiel. „Für uns war das heute völlig egal. Wir wollten einfach etwas mitnehmen.“ Und das gelang. Der 43-Jährige meinte, in Überzahl hätte sein Team vielleicht die eine oder andere Chance „noch besser ausspielen könnte. Aber andererseits haben wir auch Glück beim Lattenschuss“ der Bremer in der Nachspielzeit.
"Dieser Punkt kann noch sehr wichtig werden"
Auch Landwehr sprach von einem gerechten Ergebnis. „Am Ende müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein - und sind es auf jeden Fall auch.“ „Wir wusssten von vornherein, dass es schwer ist, hier zu spielen. Deswegen ist es umso besser, dass wir einen Punkt mitgenommen haben. Ich glaube, der kann in dieser Saison noch sehr, sehr wichtig werden“, urteilte Tepper.