Spelle offenbart beim 6:3 im Test gegen Biene Schwachstellen
Endlich mal wieder ein klarer Sieg. Doch zufrieden war der SC Spelle-Venhaus nach dem 6:3-Torfestival gegen den SV Holthausen Biene nicht.
Genau eine Woche vor dem Nachholspiel gegen SC Weiche Flensburg 08 (Mittwoch, 19 Uhr im Getränke Hoffmann Stadion) erkannte Trainer Hanjo Vocks noch Defizite vor allem in der Defensive. Allerdings merkte er auch an, dass so ein Spiel wie gegen den Landesligisten Biene in der Fußball-Regionalliga Nord Seltenheitswert für sein Team habe. Denn so hoch stehe der SCSV in der vierten Liga nur selten.
"Mehr Chancen herausspielen"
Immerhin gelangen sechs Tore. Mehr waren es zuletzt im vergangenen Sommer beim 8:1 beim Bezirksligisten Sparta Werlte. In Biene setzte sich Spelle kurz zuvor 5:4 durch. Am Mittwochabend hatte der Gastgeber auf dem Kunstrasenplatz gerade in der ersten Halbzeit viel Ballbesitz. „Allerdings erwarte ich dann, dass wir uns mehr Chancen herausspielen“, sagte Vocks, erkannte aber an, dass es schwer sei gegen einen Gegner, der sich fast im eigenen Abwehrviertel wiedergefunden habe. Die Mannschaft von Henning Schmidt stellte die Räume geschickt zu. „Das müssen wir trotzdem besser lösen“, weiß Vocks.
Gegentore nach Kontern
Ein „richtiger Dorn im Auge“ war dem 43-Jährigen, wie sein Team den Gegner die Konter ausspielen ließ. Daraus resultierten zwei der drei Biener Tore. „Sie haben die Bälle in die Tiefe sehr gut gespielt“, urteilte Vocks. „Das müssen wir vorher verhindern und im hinteren Bereich Überzahl halten, uns cleverer verhalten. Darüber müssen wir sprechen.“
Krasse Fehlpässe
Dass der SCSV „in viel zu viele Konter gelaufen ist“, lag auch „an viel zu vielen krassen Fehlpässen“. Die resultierten nach Einschätzung des Trainers weniger aus Missverständnissen, steilen Anspielen oder Pässen ins Tor- oder Seiten-Aus. „Wir spielen Bälle dem Gegner in den Fuß oder Querpässe, die der Gegner abfängt, und die uns selbst in Bedrängnis bringen.“ Das sei das Problem in allen drei Testspielen dieses Jahres gewesen: Gegen Biene, gegen den SV Meppen II (2:1) und gegen Preußen Münster II (1:4). Der SCSV müsse sich taktisch besser verhalten, wenn er in Konter läuft. Zudem hat Vocks erkannt, dass viele defensive Eins-gegen-eins-Situationen nicht gut gelöst werden, „weil wir einfache taktische Dinge nicht gut machen“.
Drei Innenverteidiger fehlen verletzt
Allerdings registrierte der Coach auch, dass das Große und Ganze stimme, nämlich die Positionen und die Laufwege, „die wir haben wollen“. Dass mit Jan-Hubert Elpermann, Leon Dosquet und Marcel Ruschmeier gleich drei Innenverteidiger ausfallen, macht es nicht leichter für den Regionalligaaufsteiger, der als Schlusslicht noch den Klassenerhalt schaffen will. Mit Elpermann und Dosquet könnten sich schon beim Test am Sonntag ab 13 Uhr beim VfL Osnabrück (Illoshöhe) zwei wichtige Defensiv-Akteure zurückmelden.
Comeback-Qualität
Aufbauen kann Spelle auf die Comeback-Qualität. Trotz des Abfalls nach der Führung durch Artem Popov meldete sich der Regionalligist vor der Pause nach einem Doppelschlag durch Jip Kemna zurück - quasi aus dem Nichts. „Das zeugt von Klasse“, sagt der Sportliche Leiter Markus Schütte, der eine relativ souveräne zweite Halbzeit des SCSV sah.
Fotos: Christoph Schulte