Hildesheim kommt: Spelle erwartet Donnerstag das beste Auswärtsteam der Liga

Der SC Spelle-Venhaus hat mit dem 2:1-Sieg gegen den Heeslinger SC nach drei Niederlagen in Serie Selbstvertrauen gewonnen. Das kann der emsländische Fußball-Oberligist vor dem Heimspiel gegen den VfV Borussia Hildesheim am Donnerstag um 15 Uhr gut gebrauchen. Der Gast zählt zum engen Favoritenkreis im Kampf um die Meisterschaft.

Beim SCSV war die Erleichterung nach dem Erfolg gegen Heeslingen deutlich zu spüren. „Die Freude war natürlich sehr groß“, sagt Spelles Trainer Tobias Harink. Es sei zwar nicht alles perfekt gelaufen gegen Heeslingen. Fußballerisch gebe es noch Luft nach oben. „Es war uns klar, dass es in erster Linie auf die Grundlagen ankommt. Die haben die Jungs absolut abgerufen. Was Zweikampf- und Laufbereitschaft angeht, war das ein ganz anderes Bild als in Egestorf oder gegen Vorsfelde.“

"Großer Fortschritt"

In der zweiten Halbzeit standen die Speller bewusst etwas tiefer, warteten auf Umschaltmomente und machten die Räume hinten noch enger. „Das hat super geklappt gerade in der Abwehrarbeit“, meint der Trainer. „Wir haben eigentlich keine nennenswerte Chance mehr zugelassen. Da haben die Jungs einen großen Fortschritt gemacht im Vergleich zu den letzten Wochen. Das war am Ende auch ausschlaggebend für den Sieg.“

Harink erklärt Positions-Tausch

Wichtig war ein interner Positions-Tausch. Jan-Hubert Elpermann übernahm auf der rechten Außenbahn den Part von Janik Jesgarzewski, der links in der Dreierkette auflief. „Wir wollten etwas anderes machen, um die persönlichen Stärken ein bisschen in den Vordergrund zu stellen. Das hat gut geklappt. Beide haben ein starkes Spiel gemacht“, erklärt Harink. An der Umstellung dürfte sich gegen Hildesheim kaum etwas ändern.

Mehr Effektivität nötig

Dagegen muss der SCSV im Umschaltspiel und vor dem gegnerischen Tor noch effektiver werden. Gegen Hesslingen spielte er einige Kontersituationen nicht gut zu Ende. „Das müssen wir im Heimspiel gegen Hildesheim verbessern. Da bekommen wir sicherlich nicht so viele Gelegenheiten“, ahnt Harink.

Auswärtsniederlage nur in Egestorf

Der VfV Borussia 06, der von 2015 bis 2018 und 2020 bis 2023 in der Regionalliga Nord auflief, belegte in der vergangenen Saison den fünften Platz. Aktuell ist er mit 17 Punkten Vierter. Hildesheim führt die Auswärtstabelle mit zehn von 15 möglichen Zählern an. Die einzige Niederlage kassierte das Team bei Egestorf/Landreder (0:2). Verantwortlich zeichnet das Trainerduo Marcel Hartmann/Marc Vucinovic. Vucinovic ist seit dieser Saison dabei. Er lief für den SC Paderborn auch in der 1. und 2. Bundesliga auf.

Kiszka achtfacher Torschütze

Das Team verfügt über „große Qualität. Wenn es so bleibt wie das, was wir jetzt gesehen haben, ist davon auszugehen, dass sie am Saisonende unter den ersten drei Mannschaften stehen wird“, stellt Harink fest. Die Mischung passe. „Man kann erkennen, dass ein Plan dahinter steckt. Sie decken vieles ab, was eine Topmannschaft braucht.“ Auffällig ist der achtfache Torschütze Finn Kiszka.

"Das trauen wir uns zu"

„Wir haben Selbstvertrauen getankt und wissen, dass wir hinten gut verteidigen können“, sagt Harink. „Wir brauchen eine sehr gute Leistung, um Hildesheim gefährlich zu werden. Das trauen wir uns aber auch zu.“

Regeneration in englischer Woche wichtig

Bei drei Spielen innerhalb von acht Tagen ist die Regeneration wichtig. Das Trainerteam schaut mehr auf Belastungssteuerung als in den restlichen Wochen. Bei der Aufstellung dürfte es nicht viele Änderungen geben. Die Mannschaft hat es gegen Heeslingen gut gemacht. „Die Zeit bis Donnerstag reicht aus, um wieder bei 100 Prozent zu sein“, weiß Harink. Vor dem Spiel am Sonntag in Schöningen könnte sich das ändern.

Strotmann gesperrt und verletzt

Mindestens eine Umstellung ist gegen Hildesheim sicher: Mittelstürmer Elias Strotmann fehlt nach der fünften Gelben Karte gesperrt. Er wäre wegen einer Oberschenkelverletzung, die er sich gegen Heeslingen zuzog, ohnehin ausgefallen. Auch in Schöningen ist er kein Thema. Zudem fehlen Luca Tersteeg, Elias Leferink und Tjark Höpfner. Jan-Luca Ahillen wird nach dem Ende seiner beruflichen Abwesenheit wohl nicht im Kader stehen. Er fehlte beim Training am Dienstag.

Das Foto zeigt Janik Jesgarzewski.