Jannik Landwehr will sich als Meister und Regionalligaaufsteiger in Spelle verabschieden

Mit Jannik Landwehr verlässt ein weiterer routinierter Fußballer im Sommer den SC Spelle-Venhaus aus beruflichen Gründen. Doch der 29-Jährige wird dem SCSV in anderer Funktion erhalten bleiben. In seiner Abschiedssaison als Fußballer hat er ein klares Ziel ausgegeben: „Ich will und muss Meister werden und in die Regionalliga aufsteigen.“
Meisterschaft und Aufstieg 2023 zählen für den vielseitigen Mittelfeldspieler zu seinen Höhepunkten in Spelle. Und dieses Erlebnis will er auch den anderen (noch einmal) ermöglichen. Mit Torben Stegemann und Christoph Ahrens will er zum Abschied „den bestmöglichen Erfolg“. Aber es geht auch um die diejenigen, die schon ein paar Regionalligaspiele absolviert haben, sowie um die Trainer und die anderen, die die vierte Liga noch nicht erleben durften. „Es wäre enttäuschend, wenn wir nicht in die Regionalliga aufsteigen“, legt Landwehr ein Bekenntnis ab. Es fällt ihm leicht. „Mir wurde von der Pike auf erklärt, es geht ums Gewinnen.“
Von den vielen Spielen mit Freunden beeindruckt
Beeindruckt zeigt sich Landwehr, wie viele Partien er gemeinsam mit einigen Mitspielern absolviert hat. „Wie viele Hosen wir dreckig gemacht haben, in wie vielen Spielen wir vielleicht auch in dieser Saison in der 90. Minute noch ein Tor geschossen haben. Es bleibt eher hängen, dass man so viele Spiele mit denselben Freunden absolviert hat.“ Mit Jan-Luca Ahillen und „Hubi“ Elpermann hat der gebürtige Nordhorner einen zweieinhalbwöchigen USA-Urlaub gemacht. Inbesondere Torben Stegemann, aber auch die anderen Mitspieler, sieht Landwehr „öfter als die meisten anderen Menschen in meinem Leben“.
So hoch wie möglich gespielt
„Spelle war nach meiner kleinen Profikarriere in Enschede das Beste, was mir passieren konnte“, ist Landwehr sicher. Er hatte erträumt, so hoch wie möglich zu spielen. „Das ist in der Regionalliga einfach so gewesen.“ Da setzt er einen Haken. Gern hätte er noch ein DFB-Pokalspiel bestritten. Das hat nicht geklappt.
2016 nach Spelle gekommen
Die Fußball-Karriere von Landwehr hat beim FC Schüttorf 09 begonnen, dann führte ihn der Weg zu Twente Enschede in die Niederlande. Er hat mindestens neun Junioren-Länderspiele bestritten. Sebastian Röttger wollte ihn in der Jugend zum JLZ Emsland locken, als die U19 mit seinen aktuellen Mitspielern Jan-Luca Ahillen und Christian Düker gerade in die Bundesliga aufgestiegen war. Das klappte nicht. Aber der Kontakt blieb. Röttger holte Landwehr nach Spelle. „Wie ich mich hier weiterentwickelt habe, das ist cool“, sagt der Fußballer.
"Das Vertrauen hat mir sehr geholfen"
180 Pflichtspiele hat Landwehr für die Schwarz-Weißen bestritten. Es hätte mehr sein können. Doch der zweite Kreuzbandriss und die Pause während der Covid19-Pandemie ließen es nicht zu. „Es war super schwierig“, erinnert sich Spieler. Das Vertrauen von Hanjo Vocks und Markus Schütte habe ihm sehr geholfen. „Sie haben immer an mich geglaubt. Ich hoffe und denke, ich konnte es zurückzahlen.“
Beruflich nach Düsseldorf
Landwehr hat in der aktuellen Saison 23 Einsätze absolviert. Er ist auf und neben dem Platz wichtig. Allerdings schmerzen die Knie zwischen den Spielen. Er hört aus beruflichen Gründen auf. Der studierte Sportökonom hat ein Angebot aus Düsseldorf, das er unbedingt annehmen will. Dort tritt er im April an, bleibt aber als Spieler bis Saisonende beim SCSV. Die vielleicht eine oder andere länger Anfahrt nimmt er in Kauf. „Ich habe Spelle viel zu verdanken und will mich vernünftig verabschieden.“
Nächste Saison im Trainerteam
Aber Landwehr ist auch für Spelle wichtig. „Er ist einer der Aufstiegshelden“, sagt Schütte. „Das wird ein großer Verlust für uns, aber für andere die Chance, wieder anzugreifen.“ Der Sportliche Leiter ist zufrieden, „dass Jannik uns mit seiner Expertise unterstützt. Er hat großes Fußballwissen.“ Landwehr wird Aufgaben im Fitnessbereich übernehmen. Das passt zu seinem Studium. „Da kann ich meine Stärken einbringen. Das hat für mich den Vorteil, dass ich einmal die Woche bei meinen Kumpels bin.“