Spelle gegen Ottensen: Nach mehr als 110 Tagen endlich wieder ein Heimspiel
Nach mehr als 110 Tagen wird Fußball-Regionalligist SC Spelle-Venhaus am Sonntag ab 15 Uhr endlich wieder ein Heimspiel austragen. Im Duell gegen Topteam FC Teutonia 05 Ottensen benötigt der Gastgeber dringend Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Die muss er auf Kunstrasen sammeln.
Zuletzt spielte der SCSV am 21. Oktober beim Derby gegen den SV Meppen im Getränke Hoffmann Stadion. Danach trat er nur noch auswärts an. Auf Naturrasen wäre trotz intensiver Arbeitseinsätze Sonntag kein Spiel möglich gewesen. Geschäftsführer Karsten Pöppe setzte sich mit Jürgen Stebani, dem Vorsitzenden des Spielausschusses des Norddeutschen Fußballverbandes, in Verbindung. Der stimmte der Austragung der Partie auf Kunstrasen zu, obwohl es dort keinen abgetrennten Gästeblock gibt. „Wir müssen ohnehin schon drei Heimspiele nachholen“, erklärte der Sportliche Leiter des SCSV, Markus Schütte.
Noch zehn Heimspiele
Zehn Heimpartien muss Spelle insgesamt noch austragen. In denen soll die Grundlage für den Klassenerhalt gelegt werden. Da genieße die Mannschaft die Unterstützung der Kulisse, erklärt Janik Jesgarzewski, der vergangene Saison für Ottensen aufgelaufen ist. Er erkennt trotz der „nicht gerade günstigen Ausgangsposition“ Motivation und Zuversicht. „Wer nicht daran glaubt, Spiele zu gewinnen, der braucht sich nicht aufstellen zu lassen“, gibt er sich kämpferisch. „Jeder Spieler kann mit seiner Leistung beeinflussen, dass wir nächste Saison in der Regionalliga spielen.“
"Schnell Anschluss schaffen"
„Wir hatten hohe Niederlagen, die weh taten“, sagt der 30-jährige Abwehrspieler, der in allen 17 Punktspielen dabei war, 1480 von 1530 möglichen Minuten absolviert hat. Aber der SCSV habe sich einige Male unter Wert geschlagen. „Wir wissen, dass wir mithalten können.“ Jetzt müsse Spelle möglichst schnell den Anschluss herstellen.
Mehrere Spieler kehren zurück
Wegen vieler verletzter oder erkrankter Spieler hat nach Jesgarzewskis Einschätzung von Woche zu Woche auch Qualität gefehlt. So sei es schwer „Automatismen reinzukriegen“. Doch gegen Ottensen lichtet sich das Lazarett. Nur Marcel Ruschmeier und Steffen Schepers werden neben dem beruflich verhinderten Jan-Luca Ahillen und dem gesperrten Mattis Niemann sicher fehlen. Doch Rückkehrer wie Leon Dosquet, Jan-Hubert Elpermann, Torben Stegemann, Adrian Lenz, Steffen Wranik und Tom Winnemöller sind „nach teilweise längerer Pause noch nicht bei 100 Prozent“, sagt Trainer Hanjo Vocks, der trotzdem über mehr Alternativen verfügt.
Positive Reaktionen nach 0:5
Nach dem 0:5 zuletzt beim St. Pauli II hat Vocks den Spielern in der Videoanalyse die Fehler deutlich aufgezeigt. Im Training erkannte er „mehr Spannung und positive Reaktionen“. Informationen über den Gegner vermittelte auch Jesgarzewski, dem der Coach am vergangenen Wochenende ein überragendes Spiel bescheinigte. „Er ist wichtig auf dem Platz. Ein Vorbild für die Mitspieler.“
Jesgarzewski kennt den Gegner gut
Der Ex-Meppener erinnert daran, dass der Gast das Ziel Meisterschaft ausgegeben hat. „Die Möglichkeit hat er noch.“ Die Mannschaft von Trainer Dominik Glawogger habe ganz viel Qualität und ein gutes Gefüge. Die Ambitionen der Teutonen, die mit dem SCSV die schwarz-weißen Vereinsfarben teilen, unterstreicht die Rückkehr von Nick Gutmann in der Winterpause. Der offensive Außenbahnspieler kommt vom Liga-Rivalen Norderstedt, für den er in 17 Partien neun Tore erzielt hat. Dabei verfügt Ottensen mit Ole Wohlers (9), Fabian Istefo, Affam Ifeadigo (beide 6), Fabian Graudenz und Kevin Weidlich (beide 5) über mehrere gefährliche Schützen.