Derby gegen Meppen: Spelle sammelt viele Sympathien - aber keine Punkte

23.10.2023 | Fussball Allgemein
Derby gegen Meppen: Spelle sammelt viele Sympathien - aber keine Punkte

Der SC Spelle-Venhaus hat im Derby gegen den SV Meppen wieder einmal bewiesen, was er kann: Eine Großververanstaltung auch unter schwierigsten Bedingungen durchführen. Dafür hagelte es Anerkennung von allen Seiten. Lob für den Auftritt der Mannschaft gab es nicht nur vom heimischen Trainer Hanjo Vocks, sondern auch von seinem Kollegen Adrian Alipour. Doch es bleibt nach dem 0:3 ein großes Aber: Wieder einmal rührte sich auf dem Punktekonto nicht. Das bereitet Sorgen.

Nach heftigen Regenfällen am Tag vor dem Derby waren die Platzwarte gefordert: Christopher Renner, der von seinem Vorgänger Ansgar Achteresch unterstützt wird. Vor dem Spiel und in der Halbzeitpause mussten am Mittelkreis und auf den Außenbahnen einige Stellen präpariert werden. Der Beifall der Zuschauer war sicher. Geschäftsführer Karsten Pöppe war von 8 bis 20 Uhr im Einsatz, hielt auch Kontakt zu seinen ehemaligen Kollegen von der Polizei. Der reibungslose Ablauf war garantiert.

"Ein super Verein"

Nicht wenige Zuschauer im dicht besetzten Getränke Hoffmann Stadion nahmen die Kompetenz der Ansprechpartner und die Freundlichkeit der vielen ehrenamtlichen Helfer lobend zur Kenntnis. „Ein super Veren“, hieß es von Gäste-Anhängern nicht nur bei Facebook.

Alte Bekannte im Getränke Hoffmann Stadion 

Gesichtet wurden im Getränke Hoffmann Stadion auch etliche alte Bekannte. Der langjährige Trainer Siggi Wolters stand an der Außenlinie, Stefan Raming-Freesen oder Sascha Wald waren ebenfalls dabei. SVM-Geschäftsführer Florian Egbers musste bei seiner Rückkehr viele Hände schütteln. Fast hätte der 30-jährige Ur-Speller noch einmal beim SCSV aushelfen müssen. Doch die am Freitagabend vorgesehene Bezirkskliga-Partie der Zweiten in Lohne fiel aus.

Alipour: Ganz schwieriges Spiel

„Das war ein ganz schwieriges Spiel für uns“, zollte SVM-Coach Adrian Alipour dem Gastgeber nach dem Derby Anerkennung. Er sei froh über den Sieg. „Es hätte andersherum laufen können.“ Als entscheidende Szene machte er den von Torwart Bennet Schmidt abgewehrten Schuss von Philipp Elfert nach einer guten Stunde aus. Das hätte das 1:1 sein können.

Vocks: Effizenz größter Unterschied

Hanjo Vocks machte als größten Unterschied beider Derby-Konkurrenten die Effizienz aus. Spelle hatte einige klare Chancen, verwertete aber keine einzige. „Ich glaube, dass wir einfach weitermachen müssen.“ Das höre sich nach Durchhalteparole an, weil Spelle zu wenig Punkte habe (7 nach 13 Spielen). Der Derby-Auftritt mache „wirklich Mut“ bei mehreren fehlenden Innenverteidigern und der erneuten Verletzung von Torben Stegemann schon vor der Pause. Dass die Mannschaft nach der Auswechslung des Kapitäns und Leitwolfs „trotzdem so weiterspielt, das nötigt mir ganz, ganz großen Respekt ab.“

SCSV droht Anschluss an Nicht-Abstiegsplätze zu verlieren

Doch der Blick auf die Tabelle macht das Problem des Aufsteigers deutlich: Das viele Lob zahlt sich im Ranking nicht aus. Der Vorletzte weist sieben Punkte auf. Der erste Nicht-Abstiegsplatz ist bereits sechs Punkte und 16 Tore entfernt. Der Anschluss droht abzureißen. Noch bleiben 21 Spiele.

Zehn Gegentore in den vergangenen beiden Spielen

In den vergangenen beiden Partien machen das Dilemma deutlich: Spelle verdiente sich Lob, kassierte aber zehn Gegentore. Beim 2:7 in Oldenburg holte der SCSV einen 0:2-Rückstand auf, hatte dann zwei gute Chancen, und ging unter. Die Emsländer haben die wenigsten Tore geschossen (12) und die meisten kassiert (35). Diese Bilanz ernüchtert.

"Lieber Punkte als Lob"

„Ich hätte lieber Punkte als Lob“, sagt der Sportliche Leiter Markus Schütte. Denn für Lob gibt es keine Zähler. „Ich bin überzeugt, dass wir die Klasse halten können“, ist er sicher. Das müssten die Spieler jetzt auf dem Platz beweisen.

 

Fotos: Christoph Schulte, Christian Bröcker, Doris Mentrup

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