Speller Auftrag: Nach dem 0:2 gegen Delmenhorst „schnell wieder aufstehen“
Das Jahresfinale im Getränke Hoffmann Stadion hatte sich Fußball-Oberligist SC Spelle-Venhaus anders vorgestellt. Der Spitzenreiter ließ sich beim 0:2 gegen Atlas Delmenhorst von einem starken Gegner den Schneid abkaufen, rutschte auf den zweiten Tabellenplatz.
FSV Schöningen löste mit dem 3:0 gegen Schlusslicht Lupo-Martini Wolfsburg Spelle nach gut einer Woche als Tabellenführer ab, weist trotz zwei weniger ausgetragenen Partien einen Zähler Vorsprung auf (36). Vom zweiten Tabellenplatz könnten auch VfV Hildesheim (30), der noch zwei Nachholspiele austragen muss, oder der Heeslinger SC (32) die Emsländer verdrängen. Der direkte Vergleich beider Kontrahenten ist am Wochenende ausgefallen.
Atlas-Trainer Riebau: Vielleicht unsere beste Leistung
Während Atlas-Trainer Key Riebau, unter dessen Regie das Team in sieben Spielen 18 Punkte gesammelt hat, im Emsland von der vielleicht „besten Leistung, die wir bisher gebracht haben“, sprach, erkannte sein Speller Kollege Tobias Harink den verdienten Erfolg von Delmenhorst an. „Das Spiel können wir in der Form nicht gewinnen.“ Seine Elf war nicht so präsent wie der Gegner.
Intensität des Gastes beeindruckte
Es entwickelte sich schnell ein relativ einseitiges Top-Spiel. Denn der Gast habe deutlich besser gespielt und Vorteile in Sachen Intensität gehabt: „Im Spiel auf den zweiten Ball, bei Zweikämpfen, Kopfballduellen war Delmenhorst uns gerade in den ersten 60, 65 Minuten deutlich überlegen“, bekannte Harink. Da zeigte Atlas dem SCSV, der zuvor in sieben Partien 18 Zähler gesammelt hatte, an diesem Spieltag die Grenzen auf. Es unterband mit hohem Einsatz „die Stärke von Spelle, hinten raus zu spielen“, erklärte Riebau.
„Wenn wir so eine Intensität in unseren Läufen haben, wenn wir defensiv Bock haben und uns zerreißen, kommt man irgendwann ein Stück weit in die Köpfe der Gegner. Und ich glaube, das haben wir vor allem in der ersten Halbzeit unfassbar gut gemacht. Wir hatten viele Chancen." Mit dem 1:0 sei Spelle zur Pause ganz gut bedient gewesen. „In der zweiten Halbzeit ist es natürlich psychologisch von Vorteil, wenn du sofort das 2:0 machst“, wusste Riebau. Sein Team habe noch ein, zwei Konterchancen gehabt und lange keinen Schuss aufs eigene Tor zugelassen. „Das ist gegen eine Mannschaft, die offensiv sehr gut bestückt ist und schon so viele Tore geschossen hat, nochmal höher einzuschätzen.“
Viele lange Bälle
Die Speller blieben zum dritten Mal ohne Treffer, alle drei Partien verloren sie auch. Beim Dreier ein Wochenende zuvor in Braunschweig war die Offensive noch der Sieg-Garant. Rund eine Stunde wartete Harink auf die erste klare Chance. Seine Elf habe zu selten gut hinten rausgespielt, sondern mit vielen langen Bällen gearbeitet. Ganz vorn war Elias Strotmann oft auf sich allein gestellt.
„Zu spät durchschlagkräftiger geworden“
Erst in der 64. Minute verzeichnete Spelle durch Janik Jesgarzewski die erste große Möglichkeit. Es keimte Hoffnung auf, die Fans feuerten den SCSV an. „Wir sind zu spät durchschlagkräftiger geworden“, meinte Harink. Aber weitere Gelegenheiten waren da. „Zwei-, dreimal ist der Ball durch den Strafraum geflippert. Da hatten wir keinen Abnehmer am zweiten Pfosten. Dann fällt der Ball an die Latte. Es spielte einiges zusammen, sodass es nicht unser Tag war.“
Harink: Das wirft uns nicht um
Zuvor entschied der SCSV zwei 50:50-Spiele gegen Wilhelmshaven und Braunschschweig zu seinen Gunsten. Gegen Atlas, das vor der Saison auf Aufstiegskandidat gehandelt wurde, gelang das nicht. „Das wird uns nicht umwerfen“, ist Harink sicher. Er hatte der Mannschaft schon im Kreis erklärt: „In dieser Liga kommt es darauf an, dass man schnell wieder aufstehen kann. Ich hoffe, das es uns in Rehden wieder gelingt“, blickte er bereits auf das letzte Punktspiel des Jahres am Samstag.