Trainer Henry Hupe im Interview: Das Niveau in der Oberliga ist sehr hoch

06.08.2025 | Fussball Allgemein
Trainer Henry Hupe im Interview: Das Niveau in der Oberliga ist sehr hoch

Nach gut sechswöchiger Vorbereitung startet der SC Spelle-Venhaus am Freitag bei Eintracht Braunschweig II in die neue Oberliga-Saison. Auch wenn die Ergebnisse der Testspiele Wünsche offen ließen, ist Trainer Henry Hupe zuversichtlich. Wir haben „intensiv gearbeitet, gut trainiert und uns Schritt für Schritt weiterentwickelt. Wir fühlen uns gut vorbereitet“, erklärt er im Interview.

Der 27-Jährige ist der jüngste Trainer in der Oberliga Niedersachsen. Er hat auch Anfragen aus der Regionalliga gehabt. Er war vergangene Saison beim SCSV Co-Trainer unter Tobias Harink,wie einige Jahre zuvor auch schon beim Nachwuchs von Preußen Münster. Von 2022 bis 2024 zeichnete Hupe bei Borussia Münster verantwortlich, die er in die Landesliga führte.

 

Henry, Freitag geht es los mit dem ersten Punktspiel bei Eintracht Braunschweig II. Wie fällt Dein Fazit der Vorbereitung aus? 

Natürlich waren die ersten Testspielergebnisse nicht das, was wir uns gewünscht haben. Wir wollen grundsätzlich jedes Spiel, auch jedes Testspiel und im Training, gewinnen. Trotzdem können wir die Resultate einordnen, denn in Testspielen geht es eben nicht nur ums Ergebnis, sondern es stehen auch andere Dinge im Vordergrund. Auch das letzte Spiel gegen Borussia Emsdetten und den hohen 5:0-Sieg bewerten wir deshalb nicht über und ordnen es richtig ein. Das Pokalspiel gegen Heeslingen war über weite Strecken sehr ordentlich, das Aus im Elfmeterschießen ärgerlich. Insgesamt haben wir in den letzten Wochen intensiv gearbeitet, gut trainiert und uns Schritt für Schritt weiterentwickelt. Wir fühlen uns gut vorbereitet und fahren mit einem klaren Ziel nach Braunschweig: Wir wollen die ersten Punkte holen.

 

Du bist nach dem Rückzug von Tobias Harink aus privaten Gründen vom Co- zum Cheftrainer aufgerückt. Wie groß ist die Umstellung?

„Natürlich verändert sich durch die neue Rolle ein bisschen was – am Ende treffe ich jetzt die finalen sportlichen Entscheidungen und trage auch die Verantwortung. Aber schon vorher hatte ich viel Mitspracherecht und konnte meine Ideen einbringen. In der täglichen Arbeit auf dem Platz bleibt vieles gleich: Ich arbeite mit der gleichen Leidenschaft und dem Anspruch, jeden Tag das Beste zu geben und die Wahrscheinlichkeit auf den Erfolg zu erhöhen. Ich stehe weiterhin mit großer Freude mehrmals pro Woche auf dem Platz. Das hat sich nicht verändert.

 

Spelle hat die ersten fünf Spiele verloren. Wie schwer war die Situation für Dich? 

Wie eben schon gesagt, muss man gerade in der Vorbereitung die Ergebnisse richtig einordnen – das haben wir auch gemacht. Natürlich gewinnen wir lieber als andersherum. Wir haben die Dinge analysiert, angepasst und waren sehr lösungsorientiert. Ab Freitag zählen die Ergebnisse dann – trotzdem richten wir unseren Blick zunächst auf die Art und Weise, wie wir auftreten. Wir wollen mit maximaler Intensität spielen, an unsere Leistungsgrenze gehen. Dann werden die positiven Ergebnisse kommen.

 

Was zeichnet die Mannschaft aus - und wo muss sie sich noch verbessern? 

Die Mannschaft bringt eine hohe Bereitschaft und eine gute Einstellung mit – und fußballerisch haben wir auch eine hohe Qualität im Kader. Gleichzeitig wissen wir, dass wir uns noch weiterentwickeln können. Wir wollen in allen Bereichen und Spielphasen Dinge optimieren. Da ist noch Potenzial.

 

Wie passen die Neuen zum SCSV?

Sehr gut – sowohl menschlich als auch sportlich. Felix Golkowski, Max Meier, Nils Bußmann, Niklas Harms-Ensink, Andullah Arfeen und Matteo Echelmeyer haben sich schnell integriert und bringen Qualität mit, auf und neben dem Platz. Die Verletzung von Max Meier ist natürlich sehr bitter – für ihn persönlich und für uns als Team. Aber auch Max ist ein absoluter Gewinn für uns, und wir sind überzeugt, dass er uns in naher Zukunft sehr weiterhelfen wird.

 

Wie schätzt Du die Liga ein?

Die Liga ist insgesamt sehr stark und extrem ausgeglichen. Natürlich gibt es Mannschaften mit mehr oder weniger individueller Qualität, aber generell ist das Niveau sehr hoch. Du kannst gegen jeden Gegner etwas holen – aber du wirst auch niemanden schlagen, wenn du nicht ans Limit gehst. Für uns bedeutet das: Wir brauchen in jedem Spiel maximale Intensität, absolute Bereitschaft in den Basics und eine klare, gemeinsame Idee davon, wie wir Fußball spielen wollen.

 

Welches Saisonziel hat sich der SC Spelle-Venhaus gesteckt?

„Wir setzen uns zunächst bewusst keine konkreten Tabellenziele. Für uns stehen inhaltliche Ziele bzw. die Art und Weise, wie wir überhaupt Ziele erreichen können, im Vordergrund. Wir wollen jedes Spiel mit dem klaren Ziel angehen, es zu gewinnen. Wir schauen von Woche zu Woche, fokussieren uns auf die jeweilige Aufgabe und bewerten nach einer gewissen Zeit, wo wir stehen. Erst dann kann man vielleicht über größere Ziele sprechen.

 

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