Spitzenreiter Spelle muss beim Oberliga-Kracher in Hannover Comeback-Qualitäten beweisen

Mehr Spitzenspiel geht nicht: Am Sonntag um 14 Uhr tritt Tabellenführer SC Spelle-Venhaus beim punktgleichen -zweiten HSC Hannover an. Die beiden Top-Teams der Fußball-Oberliga Niedersachsen trennt nur ein einziges Tor.
Die Emsländer setzen im HSC-Stadion auf ihre Comeback-Qualitäten. Denn am vergangenen Wochenende haben sie eine unnötige und enttäuschende 1:2-Niederlage gegen MTV Eintracht Celle kassiert. Die musste die Mannschaft erst einmal verarbeiten. „Das war ein Spiel, das wir vom Anspruch her gewinnen mussten“, sagt Trainer Tobias Harink.
Steigerung nötig
Die Speller müssen sich in der Landeshauptstadt deutlich steigern. Gegen Celle haben sie in der ersten Halbzeit bei Kontern schlecht verteidigt - und auch mit Ball keine guten Lösungen gefunden. Die Schwarz-Weißen spielten zu oft durch das Zentrum. „Die zweite Halbzeit war völlig in Ordnung. Da haben wir hinten nichts zugelassen. Wir haben drei Chancen, wobei wir eine nutzen“, analysiert Harink. Ein Platzfehler führte zum späten 1:2 - schon die sechste Heimniederlage.
"Auf das Spiel hat jeder Bock"
Der Spelle richtet den Blick nach vorn. „Wir haben ein sehr cooles Spiel vor uns. Darauf hat jeder Bock“, verweist Harink auf die packende Konstellation. Auch wenn die Tabelle wegen der unterschiedlichen Zahl an Spielen noch schief ist. Der HSC und der SCSV weisen bei 22 Partien 38 Punkte auf. Sollten FSV Schöningen (27/37), der Heeslinger SC (21/35), VfV Hildesheim (19/33) ihre Nachholbegegnungen gewinnen, könnten sie am Spitzen-Duo vorbeiziehen. Doch in der ausgeglichenen Liga wird das schwer.
Die richtige Antwort geben
Der SCSV will sich nach dem achten Spiel ohne Punkte wieder zurückmelden und seine Ansprüche unterstreichen. In der Landeshauptstadt setzt er auf die Antwort, die er schon mehrfach gegeben hat: Auf sechs Niederlagen ließ er direkt wieder einen Sieg folgen. Die Schwarz-Weißen haben bereits Comeback-Stärke bewiesen. Das gelang nur bei drei Schlappen in Serie vom sechsten bis achten Spieltag zweimal nicht.
HSC-Duo nach Sieg in Meppen gesperrt
Aber die Emsländer wissen, wie schwer die Aufgabe Sonntag ist. Harink schätzt den Gegner hoch ein: „Der HSC steht nicht zufällig oben. Er deckt jeden Bereich ab durch hohe Qualität.“ Das Team verfüge über spielstarke Spieler, bringe aber auch Erfahrung, Körperlichkeit und Mentalität mit. Luc Fender führt mit 14 Treffern die Oberliga-Torjägerliste an. Am vergangenen Wochenende siegte Hannover 4:2 beim SV Meppen II. Dabei kamen auch die beiden Winter-Neuzugänge Mico Schmidt (Lupo Martini Wolfsburg) und Lasse von Bötticher (BSV Rehden) zum Einsatz. Verzichten muss Trainer Vural Tasdelen Sonntag auf Außenverteidiger Fabian Weigel, der nach zwei Treffern in Meppen die Gelbrote Karte sah, sowie Collin Etse, der nach der fünften Gelben Karte gesperrt ist.
„Wir wollen die Tabellenführung verteidigen“
Beim SCSV fehlen weiterhin Anton Popov, der ins Training eingestiegen war, aber einen Rückschlag erlitten hat, Jan-Hubert Elpermann, der wieder vorsichtig mit dem Ball trainiert, und Luca Tersteeg, der beruflich gefordert ist. Fraglich bleibt der Einsatz von Steffen Wranik, der nach einer Verletzung gegen Celle nicht über die volle Distanz spielen konnte. Harink gibt sich optimistisch. „Wir wollen die Tabellenführung verteidigen. Das haben wir in der eigenen Hand.“