Spitzenreiter Spelle will sich vom Celler Negativlauf nicht blenden lassen
Die Konstellation scheint eindeutig: Spitzenreiter SC Spelle-Venhaus erwartet Sonntag um 15 Uhr den nach einer Negativserie auf die Abstiegsränge gerutschen MTV Eintracht Celle zum fünftletzten Heimspiel im Getränke Hoffmann Stadion. Doch von der Platzierung wollen sich die Emsländer nicht blenden lassen.
„Es war vergangene Woche eine große Stärke, dass wir den Gegner nicht am Tabellenstand gemessen haben. Das muss jetzt wieder der Fall sein“, erklärt Trainer Tobias Harink. Schließlich kann in der ausgeglichenen Liga jeder jeden schlagen. Der SCSV setzte sich gegen den wieder erstarkten Vorletzten Lupo Martini Wolfsburg 4:0 durch - und damit an die Spitze der Tabelle. Ein wichtiger Dreier zum Start ins Restprogramm. Doch Harink ordnet das Ergebnis richtig ein: Der Sieg sei zu klar ausgefallen, aber dennoch verdient gewesen. „Es lief viel für uns, aber es gab einige Bereiche, in denen wir besser werden müssen.“
"Einsatzbereitschaft muss Grundtugend sein"
Der SCSV ließ zu viele Wolfsburger Chancen zu. Aber er verfügte über mehr hochkarätige Möglichkeiten, von denen er vier nutzte. Dass sein Team ohne Gegentor blieb, war für Harink kein Glück. Torwart Mattis Niemann bewies seine Qualität. Seine Mitspieler verteidigten mit höchstem Einsatz, „hielten auch im Strafraum nochmal den Fuß dazwischen. Das hat viel mit Mentalität zu tun.“ Diese Einsatzbereitschaft, sagt der Trainer, „muss bei uns immer die Grundlage sein. „Dann kann man auch mal ein Spiel gewinnen, in dem man fußballerisch nicht voll auf dem Level ist.“ So wie gegen Wolfsburg. Wenn diese Leidenschaft fehle, „dann verlieren wir Spiele“, erinnert er an einige Partien der Hinrunde.
Fußballerisch wieder steigern
Gegen Celle will sich der Gastgeber fußballerisch wieder steigern. Das ist bei den aktuell widrigen Witterungsbedingungen nicht so leicht. Den Trainingsplatz bezeichnet Harink als katastrophal. „Trotzdem wollen wir die Herausforderung Fußball zu spielen wieder annehmen.“
Rollen verändert
Der SCSV dürfte mehr Ballbesitz als gegen Wolfsburg haben und strebt selbst mehr Aktionen in der gegnerischen Hälfte an. Die Rollen sind anders verteilt als im Spiel der Hinrunde: Damals war die Eintracht nach vier Siegen in Serie Spitzenreiter, erinnert sich Spelles Sportlicher Leiter Markus Schütte. Er sah nach Toren von Tjark Höpfner (2) und Marvin Kehl einen 3:1-Sieg der Emsländer. Niemann wehrte noch einen Strafstoß ab.
Celle seit acht Spielen sieglos
Inzwischen ist Celle auf den 15. Rang zurückgefallen, hat acht Spiele in Folge nicht gewonnen (2 Punkte), die jüngsten vier Partien alle verloren. Der letzte Dreier gelang vor mehr als vier Monaten - und zwar gegen den TuS Bersenbrück.
"Immer ein unangenehmer Gegner"
„Celle ist immer ein unangenehmer Gegner“, weiß Schütte. Harink erwartet eine spannende Herausforderung. Er bescheinigt dem Gast individuell gute Qualität. Stürmer Jean-Luca van Eupen hat neun Tore geschossen. Zudem stehe die Eintracht kompakt und schalte gut nach vorne um.
Ahrens wieder voll im Training
Der Coach hat die Qual der Wahl. Christoph Ahrens ist wieder voll ins Training eingestiegen. Nur die schon länger verletzten Anton Popov und Jan-Hubert Elpermann fallen aus.